Zürich, 2011–2017
Projektwettbewerb, 2010, 1. Preis
Das Quartier Fluntern ist durch eine homogene, städtebauliche Körnung von „Punktbauten in Gärten“ geprägt, die über eine repräsentative Gestalt und strassenseitige Eingänge verfügen. Ausgehend davon wurden 13 kompakte Solitärbauten mit eindeutiger Strassenfassade realisiert, die trotz einer deutlich höheren Bebauungsdichte typologisch und stimmungsmässig an den Bestand anknüpfen.
Die einzelnen Gebäude weisen im Wesentlichen eine dreieckige Grundrissform auf, wodurch kabinettartige Aussenräume im Innern der Siedlung geschaffen werden. Entgegen des hohen Wiederholungsfaktors wird durch das Drehen und Spiegeln von gleichen Häusern der Ausdruck von repetitiven, schematischen Baukörpern vermieden. Es entsteht vielmehr eine Komposition aus unterschiedlichen, sich geradezu organisch aufeinander beziehenden Volumen. Durch das mehrfache Knicken der Fassaden werden quartiersübliche Fassadenlängen erzeugt und die eigentliche Grösse der Volumen wird erheblich unterspielt. Das Ergebnis ist ein formbildendes Gleichgewicht zwischen Bauvolumen und Aussenraum.
Die Wohnungen entwickeln sich jeweils als Raumkontinuum um einen zentralen Kern mit Bädern und Toiletten und einer zum Wohnen offenen Küche. Durch das Vermeiden von Korridoren entstehen geräumige, unterschiedlich möblierbare Wohnräume und grosszügige Eingangsbereiche. Dank vielseitiger Erschliessungs- und Zirkulationsmöglichkeiten vermitteln die Wohnungen trotz knapper Fläche den Eindruck räumliche Grosszügigkeit.
Die Häuser suchen einen Ausdruck, der die Homogenität des Quartiers fortsetzt und der Siedlung zugleich eine eigene Identität verleiht. Einerseits werden daher bestehende Motive und Stimmungen aufgenommen und zu einem neuen, eigenständigen Ausdruck verdichtet. Anderseits wird das städtebauliche Thema der freistehenden Einzelhäuser mit kabinettartigen Gartenräumen reflektiert und verfeinert.
Mitarbeit Wettbewerb
Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Arno Bruderer, Stephan Pfeiffer
Mitarbeit Planung und Ausführung
Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Thorsten Haack, Sandra Frei, Luca Pestalozzi, Thomas Schiratzki, Désirée Flury, Samuele Tirendi, Thomas Luchsinger, Andrea Linke, Mihai Radlescu, Laurina Sponagel, Juliana Schenk, Manuel Hödl
Zusammenarbeit
Baumberger Stegmeier Architektur (BS+EMI Architektenpartner AG)
Bauherrschaft
Allgemeine Baugenossenschaft, Zürich
Totalunternehmer: Priora Generalunternehmung AG, Zürich
Landschaftsarchitekt: Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH, Zürich
Ingenieur: wlw Bauingenieure AG, Mels
Holzbauingenieur: Timbatec GmbH, Zürich
HLS-Planer: A-Z Planung AG, Diepoldsau
Elektroplaner: PBP-Engineering AG, Zürich
Bauphysiker: HL-Technik AG, Schaffhausen
Fotos
Roland Bernath
Publikation
Habiter. ville et architecture, EPFL PRESS 2021
Architekturführer Zürich, Edition Hochparterre 2020
Bau&Architektur, 3/2018
Wohnen, 5/2018
www.nzz.ch, 2.5.2018
Wohngenossenschaften in Zürich, Gartenstädte und neue Nachbarschaften, Park Books 2017
werk, bauen + wohnen, 7–8/2011
Wohnen, 5/2011
www.hochparterre.ch, 10.4.2011
www.tagesanzeiger.ch, 7.4.2011
Auszeichnung
best architects 19
AIT-Award Special Mention Housing Multi-Family