Zürich-Riesbach, 2015–2018
Projektwettbewerb, 2015, 1. Preis
Die denkmalgeschützte Villa an der Signaustrasse in Zürich-Riesbach wurde 1912 von den Architekten Pfleghard & Haefeli gebaut. Sie bildete eine räumliche Einheit mit dem vom jungen Gustav Ammann – damals im Angestelltenverhältnis bei den Gebrüdern Froebel – entworfenen Garten, der den Übergang vom landschaftlich geprägten Hausgarten zum Architekturgarten markierte. Im Zuge einer Umnutzung des Hauses und durch den Bau von Parkplätzen wurde er in den 1960er-Jahren jedoch zerstört. Mit dem erneuten Umbau fand das Gebäude über eine Neuanlage des Gartens, der inhaltlich am Architekturgarten anknüpft, seine alte Bedeutung wieder.
Die zweigeschossige Villa weist im Grundriss eine einfache Raumaufteilung auf, die den grossbürgerlichen Wohn- und Repräsentationsvorstellungen jener Zeit gerecht wurde. Im Erdgeschoss bilden Eingangshalle und Vestibül eine mittlere Raumschicht der Ankunft und Erschliessung aus. Seitlich daran angegliedert finden sich grosse Wohn-, Ess- und Gesellschaftsräume. Strassenseitig liegen die dienenden Räume mit Küche und Garderobe. Eine verglaste Veranda schafft den Übergang zum Garten. Im Obergeschoss weitet sich die Halle auf und erschliesst die mehrheitlich gartenseitig liegenden Privaträume. Im Dachgeschoss befanden sich weitere Schlafräume sowie Räume für das Personal.
Die private Bauherrschaft des Projektes führt die Villa wieder einer neuen Nutzung zu. Das Projekt beinhaltete den Umbau zu einem gehobenen Bed & Breakfast mit neun Zimmern im Ober- und Dachgeschoss. Für die neuen Badezimmer wurden kleine, zwischenliegende Zimmer geteilt und den Eckzimmern zugeschlagen. Die sanitäre Erschliessung erfolgt in den neuen Trennwänden, sodass Eingriffe in die geschützte Bausubstanz minimiert wurden. Die Gesellschaftsräume im Erdgeschoss sowie der Garten dienen dem Aufenthalt der Gäste, gleichzeitig schafft sich die Eigentümerschaft hier Räume für private Anlässe und Empfänge. Dazu zählt auch der Einbau eines separat zugänglichen Kinos mit Foyer im Untergeschoss. Das Projekt umfasste schliesslich die haustechnische Neuinstallation des Hauses sowie den Bau einer kleinen Tiefgarage.
Mitarbeit Wettbewerb
Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Theres Hollenstein, Samuel Aebersold, Christina Chantzara
Mitarbeit Planung und Ausführung
Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Theres Hollenstein, Fabian Lauener, Christian Franke, Pascal Ruckstuhl, Aaron Schröder, Friederike Merkel, Sven Fawer
Bauherrschaft
privat
Landschaftsarchitekt: Ganz Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich
Bauingenieur, Elektroingenieur, Haustechnikplanung: EBP Schweiz AG, Zürich
Bauphysik: BWS Labor AG, Winterthur
Kinoplanung: Imaculix AG, Zürich
Fotos
Roland Bernath
Publikation
www.swiss-architects.com, 14.9.2018
Sonntagszeitung, 8.7.2018
www.tagesanzeiger.ch, 28.5.2018
Neue Zürcher Zeitung, 14.5.2018
Auszeichnung
best architects 21