Basel, 2019–2021
Wettbewerb, 2019, 1. Preis
Die Installation Anthropomorphe Form anlässlich der Ausstellung der Swiss Art Awards 2021 nimmt mit seiner textilen Decke die gesamte Ausstellungshalle ein und verwandelt diese als raumfüllendes Werk in einen neuen architektonischen Raum. Dieser lässt an die temporären Bauten von Festzelten denken, obwohl dieser Eindruck durch die sich kontinuierlich ändernde Form des Stoffes augenblicklich wieder zerstört wird.
Das transluzide Textil ist an dünnen Seilen in fünf Achsen aufgehängt, wobei jedes Seil über einen von zweiundvierzig Motoren bewegt wird. Die Steuerung der Motoren erfolgt über einen Algorithmus, der unterschiedliche Parameter der menschlichen und atmosphärischen Aktivität verarbeitet: den Geräuschpegel, die Anzahl und Verteilung der Besucher, die Geschwindigkeit ihrer Bewegungen usw.
Das textile Dach wird so zum eigentlichen Organ der anwesenden Besucherinnen und Besucher und bildet fast unbemerkt immer wieder andere Räume als Hintergrund für die Ausstellung – mal nehmen sie eine monumentale Gestalt an, mal sind sie intim, mal wirken sie architektonisch, dann wieder organisch. Das Textil formt ein archaisches Zeltdach oder hüllt die Anwesenden in eine mimetische Wolke.
Die Arbeit thematisiert somit den Einfluss des Menschen auf die Umwelt in der wir uns bewegen und die traditionell feste Architektur in einem subtilen Kommentar zu unserem Zeitalter des Anthropozäns.
Mitarbeit Wettbewerb
Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Lukas Burkhart, Yosuke Nakamoto
Mitarbeit Planung und Ausführung
Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Lukas Burkhart, Michael Stirnemann, Kevin Dröscher, Yosuke Nakamoto, Anna Clocchiatti, Roxane Unterberger
Zusammenarbeit
Fabian Bircher, Zürich
Bauherrschaft
Bundesamt für Kultur, Bern
Ingenieur: Davide Tanadini, Zürich
Produktion Textil: Robert Meyknecht, geo – Die Luftwerker, Lübeck
Publikation
www.hochparterre.ch, 6.11.2021
www.swiss-architects.com, 13.6.2019
www.nzz.ch, 11.6.2019
www.hochparterre.ch, 11.6.2019