Zürich-Wipkingen, 2014–2017
Studienauftrag, 2013, 1. Preis
Der Neubau besetzt wie das vormalige Haus die Kreuzung von Geibel- und Scheffelstrasse und besitzt wiederum einen solitären Charakter. Die Fassadenlängen zu Geibel- und Scheffelstrasse weisen ähnliche Masse auf, was ebenfalls an den prismatischen Körper des Bestandes erinnert. Zusätzliches Volumen wird über einen schlanken Gebäudeteil geschaffen, der von der Strasse zurückversetzt in den Gartenraum stösst. In der Fassadenabwicklung wird dabei nach Südosten eine Kehle ausgebildet, die einerseits für gute Belichtungsverhältnisse in den Wohnungen sorgt und andererseits Raum für den Erhalt einer grossen Zeder bietet.
Auf den Regelgeschossen werden jeweils eine 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnung angeboten. Deren Aussenräume befinden sich immer an den Gebäudeecken. Im Attikageschoss reduziert sich die Anzahl der Wohnungen auf eine 2- und eine 4-Zimmer-Wohnung. Prägendes Element in allen Wohnungen sind die nach aussen respektive innen gefalteten Fenster. In Verbindung mit den Türen regulieren die nach innen geknickten Fenster die Raumübergänge. Durch ihre Lage öffnen sich die Räume mehrheitlich über die Raumecken und geben interessante Blicke in die Strassenräume bzw. -achsen sowie den Garten frei. Gleichzeitig sind damit die Innenräume vor unerwünschten Einblicken gut geschützt und bieten ausreichend Wandflächen für die Möblierung.
Die äussere Materialisierung wurde mit zwei verschiedenen Verputzen umgesetzt: Einem feinen Putz, der die Fenster gewändeartig einfasst und mit zwei umlaufenden, feinen Bändern an die ortstypischen Gesimse erinnert sowie einem gröberen Putz in den Feldern dieses Netzes. Das Haus erscheint dadurch insgesamt zurückhaltend und fügt sich unaufgeregt in das sehr homogen bebaute Quartier in Wipkingen ein. Die Übergänge zwischen Grundstück und Strassenraum sind mit niedrigen Mauern, Heckenplanzungen und Eingangstoren quartiertypisch ausgestaltet.
Mitarbeit Wettbewerb
Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Lukas Burkhart, Sébastien Ressnig, Pascal Steiner
Mitarbeit Planung und Ausführung
Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Christian Franke, Lukas Burkhart, Phillip Türich, Valentin Surber, Leonie Peters, Anna Kessler, Jakub Gondorowicz
Bauherrschaft
privat
Landschaftsarchitekt: Ganz Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich
Ingenieur: wlw Bauingenieure AG, Zürich
HLS-Planer: Frei + Partner Haustechnikplanung GmbH, Baden
Elektroplaner: Schäfer Partner AG, Lenzburg
Bauphysiker: Steigmeier Akustik + Bauphysik GmbH, Baden
Fotos
Roland Bernath
Publikation
Architekturführer Zürich, DOM publishers 2022
mur+betong, 2/2022