Das Wohn- und Bürohaus an der Weststrasse 70 in Zürich wurde 1966 gebaut und besetzt die Ecke zur Birmensdorferstrasse. Es umfasst sechs Obergeschosse und drei Untergeschosse, wird über ein Treppenhaus am Hof erschlossen und hat Fassaden mit umlaufenden Fenster- und Brüstungsbändern. Die innere Struktur bildet ein Skelett in Stahlbeton. Ein Rücksprung an der Weststrasse und ein Erker an der Birmensdorferstrasse zeichnen das einfache Haus im Stadtraum aus.
Mit dem Umbau erfolgt eine Neunutzung des Hauses. An der Kreuzung hat die Galerie Karma International seit zwei Jahren Ausstellungsräume. Im westlichen Teil des Erdgeschosses befindet sich neu ein japanisches Restaurant. Darüber ist seit jeher das Notariat Wiedikon beheimatet. In den weiteren Obergeschossen haben wir unsere eigenen Büros eingerichtet. Der Umbau bedeutete hier vor allem ein Rückbau früherer Ausbauten.
Im Dachgeschoss finden sich fünf neu ausgebaute Wohnungen. In den Studios ist der Ein-Raum entsprechend seiner Lage am Laubengang respektive dem Fassadenrücksprung bestimmt. Die zwei grossen Wohnungen bekommen mit dem Patio einen Aussenraum auf dem Geschoss – kleine Gärten, die wir mit Daniel Ganz entworfen haben. Der Wohnraum thematisiert hier den Archetyp des Atriumhauses, die Idee eines «landschaftlich» gedachten Grundrisses, eine Interpretation des plan libre.
Das Geschäfts- und Kaufhaus Theaterstrasse 12 wird mit einer neuen Fassade und einem zeitgemässen Nutzungskonzept als «Haus am Platz» verortet. Die einfache und klassizistisch anmutende Fassadenarchitektur weist eine Ordnung auf, welche in der Vertikalen eine kolossale Pilasterordnung vorsieht, die auf das Raster der bestehenden Tragstruktur bezogen ist. Die horizontale Gliederung bilden zwei kräftige Gesimse, die das Fassadenfeld in einen zweigeschossigen Sockel und eine dreigeschossige Mittelpartie teilen. Darüber sitzt zurückversetzt das Dachgeschoss mit einem neuen, zylindrischen Aufbau. Diese primäre Ordnung mit klassischer Dreiteilung verleiht der Fassade ein repräsentatives Gepräge mit eigener Identität, das sich auf den Massstab des Platzraumes bezieht und die Fernwirkung des Hauses akzentuiert.
Über die Materialität und eine «Performanz» erhält die Platzfassade ihre zeitgenössische Verortung. Die Pilaster sind in strukturiertem Gussglas vorgesehen, das mit Solarzellen hinterlegt ist. Zusammen mit Photovoltaikelementen auf dem Dach wird das Haus mit Strom versorgt. Die zylindrischen «Dachfiguren» bilden stehende Solarkollektoren, welche Warmwasser produzieren. Bei Nacht können die gläsernen Pilaster hinterleuchtet werden und erzeugen eine metropolitane Strahlkraft. Das Haus wandelt darüber auch seinen Charakter während der Dämmerung und in der Nacht. Hierin besteht der performative Charakter der neuen Fassade.
Über die Zugänge im Erdgeschoss und der Auszeichnung eines Piano nobiles wird das Haus zur Theaterstrasse und dem Sechseläutenplatz hin geöffnet. Während das Untergeschoss weiterhin dem Verkauf vorbehalten bleibt, sind das Erd- und erste Obergeschoss flexibel für Verkaufs- und Gastronomienutzungen bespielbar. Die darauf folgenden Geschosse können für Büronutzungen ausgebaut werden. Für das Dachgeschoss wird ein kleines Hotel mit Bar vorgeschlagen.
Das Letzi-Quartier ist ein grosses Entwicklungsgebiet der Stadt Zürich. Die Transformation an der Flüelastrasse begann mit der Überbauung James, erfährt aktuell mit dem Koch-Areal eine signifikante Verdichtung, die mit der Siedlung Dennlerstrasse weitergeht. Das Büro- und Gewerbehaus Flüelastrasse 16 trägt zu einem gemischt genutzten Stadtteil bei. Mit einem einfachen Baukörper schliesst es als Kopfbau die geschlossene Reihe von Gewerbebauten an der Flüelastrasse ab.
Das Haus umfasst vier Geschosse für eine gewerbliche Nutzung. Sie lassen sich flexibel in Mieteinheiten von rund 60 bis 460 Quadratmeter teilen. Das vierte, überhohe Geschoss erlaubt zudem eine innere Verdichtung über den Einbau von Galerien. Die obersten zwei Geschosse mit Büronutzung nehmen den neuen Sitz der PWG auf. Während die Gewerbegeschosse über umlaufende Balkone verfügen, haben die Büros Zugang zu einer Dachterrasse, gestaltet von Ganz Landschaftsarchitekt*innen.
Das Tragwerk besteht aus einem robusten Betonskelett mit vier Tragachsen. Eines der acht Raumfelder nimmt die vertikale Erschliessung auf. Das Skelett ist mit dämmendem, selbsttragendem Einsteinmauerwerk eingefasst. Grosse Lochfenster belichten die hohen Innenräume und prägen den architektonischen Ausdruck an der Strasse. Sein charakteristisches Gesicht erhält das Haus über die Stirnfassade mit den beiden Sheds, der Wendeltreppe und den Lifttüren auf die umlaufenden Balkone.